A photo showing the Cairo Citadel which is considered a part of the Islamic Cairo Era

Kairo und Umgebung

Kairo wurde einst von mittelalterlichen arabischen Historikern als „Die Mutter der Welt“ bezeichnet. Heute ist Kairo eine Stadt, in der antike, mittelalterliche und moderne Architektur miteinander verflochten sind. Die Pyramiden, die Sphinx, das Ägyptische Museum, frühe christliche Kirchen und mittelalterliche Moscheen. Neben alten Märkten, Gassen, mittelalterlichen Häusern, modernen Fünf-Sterne-Hotels, Einkaufszentren, Restaurants, Kinos und Theatern.

Kairo und Umgebung

  • Pyramiden von Gizeh und die Sphinx
    Die Pyramiden von Gizeh, die einzigen erhaltenen Weltwunder der Antike, faszinieren Besucher noch mehr als 4.000 Jahre nach ihrer Errichtung. Die Große Pyramide des Cheops (2609–2584 v. Chr.) ist mit 138 Metern die größte Pyramide Ägyptens und der Welt sowie die älteste in Gizeh. Die Pyramide seines Sohnes Chephren (2576–2551 v. Chr.) ist 136 Meter hoch, während die Pyramide seines Enkels Mykerinos (2551–2523 v. Chr.) eine Höhe von 62 Metern erreicht. In der Nähe befinden sich drei kleinere Königinnenpyramiden mit jeweils etwa 20 Metern Höhe. Das Innere der Pyramiden ist nicht verziert, aber ihre Bauweise zeugt von beeindruckender Ingenieurskunst. Die Gräber der Adligen enthalten detaillierte Szenen aus dem Leben der alten Herrscher. Diese Gräber gehören Mitgliedern der königlichen Familie und wichtigen Beamten, von denen nur einige für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir nähern uns der Sphinx durch den Taltempel. Die Sphinx wurde aus einem einzigen Kalksteinblock gemeißelt und ist 60 Meter lang sowie 20 Meter breit.

    Zusätzliche Aktivitäten (auf Anfrage)

    Besichtigung des Inneren der Großen Pyramide

    Das Betreten der Großen Pyramide ist ein unvergessliches Erlebnis, wird jedoch nicht empfohlen, wenn Sie unter Platzangst leiden oder gesundheitliche Probleme haben.

    Kamel- oder Pferderitt in Gizeh

    Ein Kamel- oder Pferderitt in der Wüste von Gizeh mit Blick auf die Pyramiden und die Sphinx ist ein einzigartiges Erlebnis, das zu besonderen Aussichtspunkten führt, die mit normalen Transportmitteln nicht erreichbar sind. Es gibt drei Optionen: 20–30 Minuten: Vom zweiten Pyramidenkomplex des Königs Chephren bis zur Sphinx. 45–60 Minuten: Vom dritten Pyramidenkomplex des Königs Mykerinos oder von der Panoramastation bis zur Sphinx. 1,5–2 Stunden (Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang): Während dieser Zeiten ist das Pyramidengebiet geschlossen, aber Sie können die Pyramiden und die Sphinx aus der Ferne in bester Beleuchtung sehen. Wenn Sie Kamelritte nicht besonders mögen, können Sie auch eine kurze 10- bis 15-minütige Runde drehen, einige Fotos machen oder einfach die Atmosphäre genießen.

    Ton- und Lichtshow an den Pyramiden von Gizeh

    Jeden Abend findet an den Pyramiden von Gizeh die spektakuläre Ton- und Lichtshow statt. Die Sitzplätze sind im Theatrestil unterhalb der Sphinx angeordnet, die die Geschichte Kairos von seinen Anfängen an erzählt. Dieses weltberühmte Spektakel bietet eine unvergessliche Abendunterhaltung für die ganze Familie. Die Show dauert etwa eine Stunde und beginnt mit der Beleuchtung der Sphinx, die die Geschichte der Pyramiden und ihrer Erbauer erzählt. Laser- und Lichtprojektionen auf die Mauern des Mumifizierungstempels, den Wüstensand, die Pyramidenwände und die Sphinx selbst lassen die Geschichte Ägyptens lebendig werden. Die dramatische Erzählung, gesprochen von berühmten Schauspielern aus aller Welt, wird von einer atmosphärischen Klangkulisse begleitet.
    Hinweis: Im Winter empfehlen wir, eine zusätzliche Jacke mitzunehmen, da die Temperaturen am Abend stark sinken können. Alternativ können Sie in einem Gästehaus gegenüber der Pyramidenanlage übernachten und die Show kostenlos von der Terrasse aus genießen – ideal bei einem landestypischen Abendessen.

    Quad-Touren in der Wüste

    Quad-Tour in der Wüste bei den Abu-Sir-Pyramiden

    Quadfahren ist eine der besten Möglichkeiten, die Wüste zu erkunden und die Abu-Sir-Pyramiden sowie das einzige erhaltene Sonnentempel Ägyptens zu besichtigen. Obwohl die Stätten offiziell geschlossen sind, sind die Wachen oft freundlich und ermöglichen einen kurzen Blick. Die Tour dauert etwa 1,5 Stunden und startet in einem Dorf nahe Abu-Sir. Sie führt zu den Pyramiden der 5. Dynastie (2513–2374 v. Chr.) und dem einzigen noch erhaltenen Sonnentempel Ägyptens, bevor sie mit einem Panoramablick über die archäologische Wüste von Abu-Sir, Saqqara und Dahschur endet. Für Abenteuerlustige wird eine längere Tour empfohlen, um noch mehr zu erkunden. Wer kein Quad fahren möchte, kann alternativ einen etwa dreistündigen Kamelritt ab Saqqara buchen, um die Abu-Sir-Wüste aus einer anderen Perspektive zu erleben.

    Quad-Tour in der Wüste bei den Pyramiden von Gizeh

    Diese einstündige Tour bietet eine aufregende Möglichkeit, die Wüste zu erkunden und die Pyramiden aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, die normale Touristenpfade nicht bieten. Direkt vor den Pyramiden ist das Fahren von Quads nicht erlaubt, aber Sie können beeindruckende Ausblicke aus der Ferne genießen. Wer mehr Abenteuer sucht, kann die Tour auf über eine Stunde verlängern, um noch mehr zu entdecken.
  • Das Ägyptische Museum
    Eine riesige Sammlung von Artefakten, darunter die berühmte Sammlung von König Tutanchamun und der Raum mit Tiermumien. Alternativ können Sie das Grand Egyptian Museum besuchen, sobald es eröffnet wird. Dieses Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Artefakten und vermittelt ein tiefes Verständnis für die Kunst und Kultur des alten Ägyptens, die einst an vielen der Orte blühte, die Sie in Ägypten besuchen werden.
  • Islamisch und Koptisch

    Islamisches Kairo

    Das islamische Kairo ist voller außergewöhnlicher Gebäude mit kunstvoll vergitterten Fenstern und kalligrafischen Tafeln, die zahlreiche Malereien und Lithografien zeigen. Besondere Details sind der Zugang zur Zisterne sowie die Brunnen-Schulen-Kombinationen, die zur Sühne von Sünden errichtet wurden, wie die Sabils und Kuttabs von Mohamed Ali, Abdel-Rahman Katkhuda und Al-Silhdar.

    Private Häuser

    Private Häuser sind Meisterwerke der Wohnarchitektur und spiegeln eine hoch entwickelte Baukunst und Tischlerarbeit wider. Im islamischen Stil gestaltet, verfügen sie über weitläufige Empfangsräume, dekorative Holzeinlegearbeiten mit Perlmutt, Kuppeln und kunstvoll verzierte Türen. Das Innere ist reich an exquisiten Dekorationen, darunter Inschriften in kufischer Kalligrafie. Mashrabiya (hölzerne Gitterfenster) wurden in geometrischen Formen gefertigt. Solche Häuser sind unter anderem das Al-Suhaymi, Al-Khurazati und Mostafa Gafar Haus.

    Wikalas (Karawansereien und Handelsherbergen)

    Die mittelalterlichen Wikalas wurden nach einem einheitlichen Plan gebaut: Lagerräume und Ställe umgaben einen Innenhof, während sich die Gästezimmer für Händler in den oberen Stockwerken befanden. Schwere Eingangstore schützten nachts die Waren. Beispiele dafür sind der Basar und die Al-Ghouri Wikalas. Eines der vielen Beinamen Kairos ist die „Stadt der 1.000 Minarette“. Architekturbegeisterte werden von der Schönheit und Gestaltung der Moscheen beeindruckt sein. Die größte Errungenschaft der mittelalterlichen Handwerker in Kairo war die kunstvolle Steinverzierung, die sich besonders an Minaretten, Kuppeln und Fassaden zeigt. Beispiele hierfür sind die Moscheen Al-Hakim, Al-Aqmar, Al-Hussein und Al-Mu’ayyad.

    Moscheen und Madrasa (Schulen)

    Islamische Schulen waren Orte, an denen Recht und Theologie gelehrt wurden, wie die Madrasas von Qalawun, Al-Ghouri und Barquq. Mausoleen weisen besonders kunstvolle Stein- und Stuckarbeiten auf, oft mit Stern- und Blumenmotiven verziert und von bunten Glasfenstern erhellt. Einige Gebäude sind getrennt, wie die Komplexe von Al-Ghouri, Barquq und Qalawun.

    Khanqahs (Sufi-Klöster und Rückzugsorte)

    Khanqahs dienten als Klöster oder Unterkünfte für Sufis, die einen mystischen, esoterischen Zugang zum Islam pflegten, bei dem Abgeschiedenheit und Askese eine wichtige Rolle spielten. Hier lebte oft der Sheikh (spirituelle Lehrer) und unterrichtete seine Schüler.

    Religiöse und Begräbnis-Komplexe

    Diese umfassen eine Vielzahl von Bauwerken neben der Moschee, die entweder miteinander verbunden oder einzeln stehen. Viele Komplexe enthalten eine Madrasa (islamische Schule), Mausoleen (Grabstätten), eine Sufi-Lodge (Khanqah) oder sogar Krankenhäuser (Maristan). Beispiele hierfür sind die Komplexe von Qalawun, Al-Ghouri und Barquq.
  • Saqqara
    Saqqara, 30 km (19 Meilen) von Kairo entfernt, ist eine archäologische Stätte, die durch fortlaufende Entdeckungen weiterhin ihre Schätze offenbart. Die Stätte erstreckt sich über 7 km (4,4 Meilen) am Westufer des Nils. Saqqara, vor allem bekannt für seine Stufenpyramide, war die Nekropole der Hauptstadt Memphis. Hier wurden sowohl Menschen als auch viele heilige Tiere begraben. Die Bauarbeiten in Saqqara dauerten von 3.050 v. Chr. (mit den Grabbauten der 1. Dynastie) bis ins 6. Jahrhundert n. Chr., als koptische Klöster errichtet wurden. Die Stufenpyramide (Pyramide des Djoser, 2374–2354 v. Chr.) wurde von Imhotep entworfen. Sie ist 60 Meter (197 Fuß) hoch und besteht aus sechs Mastabas oder Stufen. Von den elf Pyramiden besichtigen wir die Pyramide von Teti. Diese Pyramide ist zwar klein, doch ihr Inneres ist bedeutend: Sie enthält die berühmten Pyramidentexte sowie Tetis Basaltsarkophag in der Grabkammer. Die Pyramide des Unas (2404–2374 v. Chr.) war einst 43 Meter (141 Fuß) hoch, wurde jedoch im Laufe der Zeit stark beschädigt. Eine 750 Meter (2.461 Fuß) lange Prozessionsstraße verbindet die Pyramide mit dem Taltempel. Je nach Zeit und Verfügbarkeit können weitere Stätten besucht werden, wie das Serapeum und das Imhotep-Museum.

    Die Gräber der Adligen

    Die Adelsgräber sind reich mit Szenen aus dem Alltagsleben der königlichen Familie und hochrangiger Beamter verziert und zeigen das Leben, das sie sich im Jenseits wünschten. Welche Gräber besichtigt werden, hängt von der Verfügbarkeit am Tag des Besuchs ab. Beispiele für besuchbare Gräber: Kagemni- und Meriruka-Gräber: Erbaut für König Teti, seine Familie und hohe Beamte während der 6. Dynastie des Alten Reiches (2374–2354 v. Chr.). Ptahhotep- und Ti-Gräber: Errichtet für hohe Beamte während der 5. Dynastie des Alten Reiches (2513–2374 v. Chr.). Gräber von Khnumhotep, Neferhernptah und Nefer (auch bekannt als die „Brüder-, Vogel- und Metzger-Gräber“): Ebenfalls aus der 5. Dynastie des Alten Reiches. Tia-, Maya- und Haremhab-Gräber: Erbaut für hohe Beamte und Prinzessinnen während der 18. und 19. Dynastien des Neuen Reiches (1569–1201 v. Chr.). Idut-, Unasankh- und Infrt-Gräber: Diese wurden für die Familie von König Unas und hohe Beamte während der 6. Dynastie des Alten Reiches (2404–2374 v. Chr.) errichtet.
  • Dahshur
    Dahshur liegt 10 km (6 Meilen) südlich von Saqqara und zeigt den Übergang von der Stufenpyramide zur echten Pyramidenform. Zwei der hier befindlichen Pyramiden gehören zu den ältesten, größten und am besten erhaltenen in Ägypten. Sie wurden von König Snefru aus der 4. Dynastie (2649–2609 v. Chr.), dem Vater von Cheops, der die Große Pyramide von Gizeh in Auftrag gab, errichtet. Die Knickpyramide ist Ägyptens erste richtige Pyramide; ein Großteil ihrer äußeren Kalksteinverkleidung ist noch erhalten. Nördlich davon befindet sich die Rote Pyramide, die in ihrer Größe nur von der Großen Pyramide von Gizeh übertroffen wird. Ihr Inneres ist für Besucher kostenlos zugänglich. Weitere Pyramiden in Dahshur stammen aus dem Mittleren Reich (1691–1790 v. Chr.), darunter die Schwarze Pyramide, die Amenemhet-II.-Pyramide und die Sesostris-III.-Pyramide.
  • Memphis
    Memphis wurde von König Menes (Narmer) (3050–2850 v. Chr.), der Ober- und Unterägypten vereinte, gegründet und war über 1.000 Jahre die Hauptstadt des alten Ägyptens. Die Stadt lag an der Stelle, wo das Nildelta auf das Niltal traf. Obwohl heute nur noch wenig von Memphis erhalten ist, gab es in ihrer Blütezeit zahlreiche Tempel, Paläste und Gärten. Zu den wichtigsten Überresten gehört der Koloss von Ramses II., eine aus Kalkstein gehauene Statue mit einer Höhe von ca. 12,8 Metern (42 Fuß). Außerdem sind noch Teile des Tempels des Gottes Ptah sichtbar. Weitere Überreste und Artefakte umfassen eine große Alabaster-Sphinx.
  • Zitadelle des Salah El-Din und die Mohammed-Ali-Moschee
    Die Zitadelle von Salah El-Din wurde 1176 n. Chr. unter Sultan Saladin erbaut, um Kairo vor den Kreuzfahrern zu schützen. Die beeindruckende Festung umfasst Museen, Paläste, Moscheen sowie Terrassen mit einem atemberaubenden Blick über Kairo. Rund 700 Jahre lang war sie die Residenz der ägyptischen Herrscher. Besonders interessant sind die unterschiedlichen Moscheestile innerhalb des Komplexes. Die Mohammed-Ali-Moschee, auch bekannt als Alabaster-Moschee, wurde zwischen 1830 und 1848 n. Chr. erbaut und beherbergt das Grab von Mohammed Ali. Zur Zitadelle gehören außerdem: Gawhara-Palast und Museum Al-Nasir-Mohammed-Moschee Suleiman-Pascha-Al-Khadim-Moschee Weitere Museen und historische Gebäude
  • Mittelalterliches und Islamisches Kairo (Al-Mu’izz Straße & Umgebung)
    Islamisches Kairo wurde 969 n. Chr. unter der Fatimiden-Dynastie zur kaiserlichen Hauptstadt Ägyptens. Spätere Dynastien bauten auf den alten Denkmälern auf und errichteten ihre eigenen monumentalen Bauwerke. Das Ergebnis ist ein großes Freilichtmuseum mit islamischen und mittelalterlichen Denkmälern, einer Synagoge und verschiedenen Kirchen. Ein Spaziergang durch das mittelalterliche und islamische Kairo, insbesondere durch die Al-Mu’izz-Straße, fühlt sich an, als würde man durch die Zeit reisen. Sofort taucht man in das islamische Erbe Kairos ein – in eine Welt aus alten Moscheen, jahrhundertealten Märkten, mittelalterlichen Festungen und in die Stadt, die einst die Hauptbasis Saladins war. Die Al-Mu’izz-Straße war die Hauptstraße im mittelalterlichen Kairo und wurde nach dem Fatimiden-Kalifen benannt, der Kairo eroberte und große Bauprojekte initiierte. Die Straße ist voller historischer Monumente. Heute ist Islamisches Kairo ein Labyrinth aus engen, belebten Straßen, die mit ihrem einzigartigen Mix aus Gerüchen, Geräuschen und Farben alle Sinne herausfordern und einen lebendigen Eindruck vom historischen Kairo vermitteln. Die beste Art, dieses Viertel zu erkunden, ist zu Fuß – mindestens 2 bis 3 Stunden durch die dicht bebauten historischen Straßen und Gebäude.

    Mittelalterliche Stadttore und Festungen

    Das mittelalterliche Kairo war einst vollständig ummauert und besaß mindestens 10 große Stadttore. Erhalten geblieben sind:
    • Bab al-Nasr (quadratischer Turm)
    • Bab al-Futuh (rundes Tor) – beide nördliche Haupteingänge
    • Bab Zuweila – das einzige erhaltene südliche Tor Kairos. Hier kann man auf die Stadtmauern steigen und eine der besten Aussichten auf das Viertel genießen.

    Sehenswürdigkeiten in der Al-Mu’izz-Straße

    Auf unserer Tour erkunden wir einige der best erhaltenen mittelalterlich-islamischen Bauwerke in Kairo:
    • Moscheen, darunter die berühmte Al-Azhar-Moschee und Universität
    • Madrasa (islamische Schulen)
    • Historische Wohnhäuser mit kunstvollen Details
    • Mausoleen
    • Sabils (öffentliche Brunnen)
    • Wikalas (Karawansereien)
    • Sufi-Klöster
    • Synagogen
    • Traditionelle Märkte
    Da die Straßen voller historischer und architektonischer Schätze sind, ist ein Spaziergang die beste Möglichkeit, alles zu entdecken.

    Islamisches Kairo – Hauptstadt seit 969 n. Chr.

    Die Al-Mu’izz-Straße war die wichtigste Straße des mittelalterlichen Kairos und diente als Zentrum des öffentlichen Lebens. Sie ist heute ein Freilichtmuseum, das dennoch ein lebendiges Stadtviertel bleibt. Das Viertel war von einer Stadtmauer umgeben, deren erhaltene Tore Bab al-Nasr, Bab al-Futuh und Bab Zuweila sind. Die unzähligen Moscheen in diesem Gebiet verliehen Kairo den Beinamen „Stadt der 1.000 Minarette“. Einige Teile der Gegend sind heute noch Märkte, die von tausenden Einwohnern Kairos genutzt werden. Hier kann man traditionelle Handwerke wie die Applikationskunst der Zeltmacher sehen.

    Al-Azhar-Moschee

    Die Al-Azhar-Moschee und Universität wurden 970 n. Chr. als Zentrum der neu gegründeten Fatimiden-Stadt errichtet. Die Moschee ist eine der ältesten Kairos, und ihr Scheich gilt als oberste religiöse Autorität Ägyptens. Die dazugehörige Madrasa (islamische Schule) wurde 988 n. Chr. gegründet und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Bildungseinrichtungen der islamischen Welt. Sie ist die zweitälteste Universität der Welt (nach der Universität von al-Kairaouine in Fès, Marokko) und zog einst Studenten aus ganz Europa und dem islamischen Reich an.

    Bashtak-Palast

    Der Bashtak-Palast wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Besonders beeindruckend ist die Empfangshalle mit einem Marmorboden und kunstvoll eingelegten Holzvertäfelungen sowie die prachtvolle Qaa (Hauptkammer). Von außen fallen die ungewöhnlichen Mashrabiya-Fenster (aufwendig verzierte Holzgitter) ins Auge.

    Inal-Hammam (Öffentliches Bad)

    Das Inal-Hammam diente zur Entspannung und Geselligkeit und ähnelt im Design den römischen Thermen.

    Traditionelle Märkte

    Die lokalen Märkte spiegeln das wahre Leben in Kairo wider. In einer der Marktstraßen findet man Handwerker und Händler, darunter:
    • Teppichmärkte
    • Kleidungsmärkte
    • Zeltmacher
    • Lebensmittelmärkte
    • Kupferschmiede
    • Gewürzhändler
    • Antiquitätenmärkte
    • Der berühmte Khan El-Khalili Basar

    Synagogen und das jüdische Viertel

    Die Synagogen befinden sich im jüdischen Viertel, das aus rund 360 Gassen besteht. Trotz des Namens lebten hier nicht nur Juden, sondern auch Kopten und Muslime. Von einst 13 Synagogen sind heute noch 3 erhalten.
  • Khan El Khalili Markt
    Ein einzigartiges Erlebnis: ein Spaziergang durch einen Basar, der 1382 gegründet wurde und bis heute ein pulsierendes Zentrum des modernen Ägyptens ist. Hier bietet sich die Gelegenheit, viele ägyptische Handwerkskünste zu entdecken und das historische Café Fishawy zu besuchen.

    Volksaufführungen und Kulturelle Veranstaltungen

    Traditionelle ägyptische Kulturvorstellungen und Events sind das Tor zu einem tieferen Verständnis des sozialen Lebens und der Bräuche Ägyptens. In Kairo gibt es verschiedene kulturelle Veranstaltungen, doch die berühmtesten und regelmäßig stattfindenden Vorführungen finden im El-Ghouri-Komplex statt. Der El-Ghouri-Komplex, ein beeindruckendes Kunstzentrum aus dem 16. Jahrhundert, liegt im Zentrum Kairos und wird vom Kulturministerium sowie dem Cultural Development Fund (CDF) betrieben. Die Aufführung in der Wekalet El-Ghouri gilt als die authentischste. An anderen Orten, etwa in Restaurants oder auf Nilkreuzfahrten, gibt es zwar ähnliche Darbietungen, diese sind jedoch oft touristischer und weniger authentisch.

    Was Sie im El-Ghouri-Komplex erwarten können

    Tannoura-Tanzaufführung: Ähnlich dem berühmteren Tanz der Derwische, aber mit einer musikalischen Darbietung. Musiker spielen traditionelle Instrumente wie die Daf (Tamburin), die Oud (Laute) und die Ney (Flöte). Nach einigen Solo-Gesangseinlagen erscheint ein Sänger auf einem Balkon und trägt spirituelle Lieder vor. Danach beginnt der Tannoura-Tanz, eine spektakuläre Sufi-Darbietung, bei der die Tänzer sich mit kunstvoll gestalteten Kostümen wirbelnd präsentieren. Falls Sie nicht die Möglichkeit haben, die einzigartige Vorstellung im El-Ghouri-Komplex zu besuchen, können unsere Reiseberater prüfen, ob alternative Aufführungen während Ihrer Tour verfügbar sind.
  • Koptisches Kairo (Alt-Kairo)
    Das älteste Viertel Kairos vereint Moscheen, Kirchen, Synagogen und eine römische Festung, wodurch hier eine große kulturelle Vielfalt auf engem Raum zu finden ist. Ursprünglich lebte die koptische Gemeinschaft innerhalb der römischen Festung Babylon, die im Jahr 98 n. Chr. vom römischen Kaiser Trajan gegründet wurde. Damals reichte der Nil bis an die Festungsmauern. Die Überreste dieser Festung sind das älteste erhaltene Bauwerk Kairos.

    Sehenswürdigkeiten in Koptisch Kairo

    Die Hängende Kirche (El-Muallaqa) stammt aus dem 4. Jahrhundert und wurde über einem der Bastionen der Festung Babylon errichtet, was ihr den Namen gab. Die Abu-Serga-Kirche (Kirche der Heiligen Sergius und Bacchus) wurde im 11. Jahrhundert erbaut und enthält Säulen aus dem 5. Jahrhundert. Sie wurde über einer Höhle errichtet (noch heute sichtbar), in der nach Überlieferung die Heilige Familie Schutz fand, als sie vor der römischen Verfolgung nach Ägypten floh. Die Ben-Ezra-Synagoge ist die älteste erhaltene Synagoge Kairos. Das wunderschöne Bauwerk aus dem 9. Jahrhundert war ursprünglich eine christliche Kirche aus dem 4. Jahrhundert. Der Überlieferung nach wurde an diesem Ort Moses als Baby in einem Korb von der Tochter des Pharaos gefunden. Das Koptische Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von koptischer Kunst, die bis in die Anfänge des Christentums in Ägypten zurückreicht. Weitere bedeutende Stätten in der Umgebung sind das griechisch-orthodoxe Kloster und die Kirche des Heiligen Georg. In der Nähe liegt der Ort Fustat, die erste islamische Siedlung Ägyptens. Von ihr ist heute nur noch wenig erhalten, doch dort befindet sich die Amr-Ibn-Al-As-Moschee, die erste Moschee Ägyptens.
  • Sultan-Hassan- und Refa’i-Moscheen

    Sultan-Hassan-Madrasa (Schule) und Moschee

    Im Schatten der massiven Zitadelle von Kairo gelegen, gilt die Sultan-Hassan-Moschee und -Madrasa als eines der beeindruckendsten und harmonischsten Bauwerke der Stadt. Sie dient sowohl als Moschee als auch als religiöse Schule für alle sunnitischen Rechtsschulen. Die Dimensionen des Bauwerks sind gewaltig: 150 Meter lang, 36 Meter hohe Mauern (118 Fuß), Der höchste Minarettturm ragt 68 Meter (223 Fuß) in die Höhe. Mit diesen Ausmaßen zählt die Moschee zu den größten islamischen Bauwerken und wird oft als "Pyramide der islamischen Zivilisation" bezeichnet. Trotz ihrer Monumentalität strahlt die Moschee Eleganz und Schönheit aus und gilt als Meisterwerk der früh-mamlukischen Architektur in Kairo. Erbaut wurde sie zwischen 1356 und 1363 n. Chr. von Sultan Hassan, dem Enkel von Sultan Qalaun. Sultan Hassan bestieg bereits mit 13 Jahren den Thron, wurde mehrfach abgesetzt und wieder eingesetzt, bevor er schließlich ermordet wurde – kurz bevor die Moschee fertiggestellt wurde. Auch während des Baus ereignete sich eine Tragödie: Eines der Minarette stürzte ein und tötete etwa 300 Menschen. Das monumentale Gebäude erstreckt sich über eine Fläche von 10.200 Quadratmetern und besitzt einen imposanten Eingang. Ein dunkler Gang führt in einen quadratischen Innenhof, der von vier großen Iwans (gewölbte Hallen) umgeben ist, die jeweils einer der vier sunnitischen Rechtsschulen gewidmet sind. Auf der rechten Seite führt eine bronzene Tür zum Familienmausoleum, das von einer 28 Meter hohen Kuppel gekrönt wird.

    Al-Refa’i-Moschee

    Direkt gegenüber der Sultan-Hassan-Moschee liegt die Refa’i-Moschee. Aus der Ferne wirken die beiden Bauwerke wie eine einzige Moschee, die in zwei Hälften geteilt wurde. Ihre ähnlichen Dimensionen und Fassaden lassen vermuten, dass sie zur gleichen Zeit errichtet wurden – doch tatsächlich liegen zwischen ihrem Bau 450 Jahre. Die Moschee wurde nach dem muslimischen Heiligen Scheich Ali Al-Refa’i benannt, der hier begraben ist. Ihr Bau begann 1869 auf Anweisung von Prinzessin Khoushiar, der Mutter von Khedive Ismail, und wurde erst 1912 fertiggestellt. Sie sollte als Mausoleum für die letzte ägyptische Königsfamilie dienen. Der Bau der Refa’i-Moschee war Teil einer Modernisierungskampagne der Herrscher des 19. Jahrhunderts, die sich mit der glorreichen Vergangenheit der islamischen Architektur Ägyptens verbinden wollten.

    Architektur und Dekoration

    Die Moschee hat eine rechteckige Form und erstreckt sich über 6.500 Quadratmeter. Die Architekten legten großen Wert auf detailreiche Verzierungen: Der Eingang ist von zwei riesigen Marmorsäulen mit spiralförmigem Design flankiert. Die Wände über dem Eingang und in der gesamten Moschee sind kunstvoll dekoriert. Das Portal ist mit einer goldverzierten mamlukischen Decke ausgestattet. 19 verschiedene Marmorsorten aus sieben Ländern wurden für die Gestaltung verwendet. Die Moschee besitzt 44 große Säulen und 18 kunstvoll gestaltete Fensterroste, die damals jeweils 1.000 ägyptische Pfund kosteten – eine enorme Summe zu jener Zeit. Alle Türen sind aus feinstem Holz gefertigt und mit wertvollem Ebenholz verziert.

    Das königliche Mausoleum

    Im Inneren befinden sich die prächtigen Gräber der ägyptischen Königsfamilie, darunter: König Fuad Khedive Ismail König Farouk, der letzte König Ägyptens. Ein weiteres berühmtes Grab ist das des letzten Schahs des Iran, Mohamed Reza Pahlavi, der nach der Islamischen Revolution 1979 Zuflucht in Ägypten fand. Sein Mausoleum ist klein, aber aufwendig dekoriert mit bunten Marmorsorten und goldenen Koranversen. Das Gold für die Vergoldungen wurde aus der Türkei importiert und kostete damals 25.000 ägyptische Pfund – eine enorme Summe zwischen 1906 und 1912. Ein Besuch der Refa’i-Moschee bietet einen faszinierenden Einblick in die letzten Jahre der ägyptischen Monarchie und die prachtvolle islamische Architektur.
  • Die Höhlenkirche und die Müllstadt

    Die Höhlenkirche – Das Kloster des Heiligen Simon

    Die Höhlenkirche, auch bekannt als das Kloster des Heiligen Simon, liegt in den Muqattam-Hügeln hinter dem Zabbalin-Viertel, der sogenannten Müllstadt. Der Weg zum Kloster ist eine kleine Herausforderung: Man fährt durch enge Straßen voller Müllkarren, vorbei an Gassen, die mit Plastik und Blech gesäumt sind – daher der Name „Müllstadt“. Doch selbst mit einer detaillierten Beschreibung lässt sich das Dorf der Müllsammler nur schwer vorstellen – man muss es selbst erleben. Das Kloster ist berühmt für seine einzigartigen Kirchen und religiösen Ikonen, die direkt aus dem Fels gehauen wurden. Es spielt eine wichtige soziale Rolle für die Bewohner der Müllstadt, da die Mehrheit der 50.000 Einwohner Christen sind.

    Sehenswürdigkeiten im Kloster des Heiligen Simon

    Das Kloster des Heiligen Simon des Gerbers Am äußersten Ende des Dorfes befindet sich das Kloster des Heiligen Simon – eine beeindruckende Höhlenkirche im Herzen der Hügel. Sie ist mit atemberaubenden, farbigen Felsgravuren eines polnischen Künstlers verziert, die biblische Szenen darstellen. Der Heilige Simon lebte gegen Ende des 10. Jahrhunderts, als Ägypten vom Fatimiden-Kalifen Al-Mu’izz regiert wurde und Anba Abram der koptische Papst war. Er arbeitete als Gerber, ein Handwerk, das bis heute in Alt-Kairo ausgeübt wird. Das Kloster wurde 1976 errichtet – tausend Jahre nach seinem Wunder und seinem Tod. Die Hauptkathedrale wurde zu seinem Gedenken gebaut und erinnert an das Ereignis, bei dem er der Überlieferung nach im Jahr 979 n. Chr. den Muqattam-Berg versetzte. Mit einer Kapazität von 20.000 Plätzen ist sie die größte Kirche des Klosters. Weitere Kirchen und Einrichtungen Neben der Hauptkathedrale gibt es im Kloster weitere Kirchen und Kapellen, die in den Höhlen der Muqattam-Hügel versteckt sind, darunter: Die Kirche des Heiligen Markus Die Kirche des Bischofs Abram Die Kirche des Bischofs Pula Die Kirche des Heiligen Simon Darüber hinaus gibt es ein Bildungszentrum, das unter anderem einen Kindergarten, eine Schule für Gehörlose sowie Kurse zur Alphabetisierung und Berufsausbildung anbietet. Die einzigartige Lage, die unerwartete Größe der Höhlen und die beeindruckenden Felsgravuren machen diesen Ort zu einem einzigartigen Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

    Die Müllstadt (Zabbalin-Dorf)

    Die Müllstadt, oder das Zabbalin-Dorf, entstand 1969, als Präsident Gamal Abdel Nasser beschloss, alle Müllsammler Kairos in einem Gebiet der Muqattam-Hügel anzusiedeln. Anfangs bauten rund 15.000 Menschen primitive Hütten aus Blech. Heute leben hier etwa 40.000 Müllsammler, die den Abfall der Millionenstadt Kairo sortieren und recyceln. Ihr Tagesablauf beginnt vor Sonnenaufgang: Sie ziehen durch die Stadt und sammeln Müll ein. Am Abend kehren sie in die Muqattam-Hügel zurück, wo der Müll abgeladen, sortiert und weiterverarbeitet wird. Um das Kloster des Heiligen Simon zu erreichen, muss man durch die Müllstadt fahren.

    Soziale Projekte in der Müllstadt

    Das Waisenhaus von Mutter Teresa Dieses Wohltätigkeitsprojekt unterstützt Waisen, ältere Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Das Recycling-Zentrum Hier werden Stoffreste, Papier und Blüten aus Kleiderfabriken zu einzigartigen Handwerksartikeln verarbeitet. Die Müllstadt ist ein beeindruckendes Beispiel für Überlebenskunst und Wiederverwertung, während das Kloster des Heiligen Simon einen spirituellen Rückzugsort mitten in diesem herausfordernden Umfeld bietet.
  • Die Stadt der Toten
    Geografisch klassifiziert mit den wichtigsten Mausoleen an jedem Standort: Der südliche Friedhof: El Imam El Shafi’i und Mohammed Ali Der nördliche Friedhof: Ashraf Barsbay und Qaitbay Weitere: Der Friedhof am Fuße der Zitadelle sowie jene gegenüber von Bab El Futuh und Bab El Nasr. Touristen empfinden es oft als unangenehm, die beeindruckende Begräbnisarchitektur der Friedhöfe zu besichtigen, während dort Menschen in und um die Gräber leben. Doch bitte bedenken Sie: Diese Menschen wurden einst durch Armut gezwungen, hier zu leben, haben sich aber mittlerweile bewusst für ein Leben dort entschieden. Sie sind äußerst freundlich. Für viele Einwohner Kairos ist die Stadt der Toten ein geheimnisvoller Ort. Sie wissen von ihrer Existenz, doch nur wenige verstehen die Weite dieser riesigen Friedhöfe, die sich entlang der Basis der Muqattam-Hügel erstrecken. Vom Highway aus wirkt die Stadt der Toten geordnet und fügt sich farblich in die sandige Landschaft der fernen Zitadelle ein. Doch innerhalb der Friedhöfe spiegelt sich Jahrhunderte alte Kairoer Geschichte wider. Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. wählten die Herrscher Ägyptens dieses Gebiet als Begräbnisstätte außerhalb der überfüllten Stadt. Hier wurden arabische Eroberer, Fatimiden, Abbasiden, Ayyubiden, Mamluken, Osmanen und viele weitere Dynastien begraben. Inmitten dieser Friedhöfe lebt eine Gemeinschaft von Ägyptens Stadtarmen, die eine illegale, aber geduldete Gesellschaft bildet. Mehr als eine Million Ägypter leben hier und haben ihre eigene Infrastruktur aufgebaut. Die Friedhöfe der Stadt der Toten unterscheiden sich stark vom westlichen Konzept eines Friedhofs. Traditionell begraben die Ägypter ihre Toten in unterirdischen, raumähnlichen Grabkammern, in denen die Verstorbenen von Wänden umschlossen sind. Dies ermöglicht es wohnungslosen Familien, diese Räume zu bewohnen. Nach Kairoer Standards sind diese Viertel arm und gesellschaftlich gering geschätzt. Doch sie verfügen über Geschäfte, Schulen, Elektrizität und teilweise sogar fließendes Wasser und Abwassersysteme. In der ägyptischen Kultur gelten Friedhöfe nicht nur als Orte der Toten, sondern als lebendige Teile der Gesellschaft. Die alten Ägypter glaubten, dass das Leben nach dem Tod hier beginnt. Aufgrund der Wohnungsnot in Ägypten haben viele arme Menschen die Grabräume zu ihren dauerhaften Wohnungen umgestaltet. Sie nutzen Grabsteine als Tische oder Regale, hängen Wäscheleinen zwischen den Gräbern auf und zapfen Strom aus nahegelegenen Moscheen. Die Stadt der Toten ist für ihre Bewohner ideal, da die Gebäude bereits existieren, erschwinglich und teilweise ausgestattet sind. Doch das Leben hier hat auch Schattenseiten: Kakerlaken, Mücken, Fliegen und anderes Ungeziefer sind allgegenwärtig. Zudem ist der Gestank von Müll und Abwasser oft unerträglich. Trotz dieser Widrigkeiten bemühen sich die Menschen um ein besseres Leben. Heute wächst die Bevölkerung der Stadt der Toten rasant durch ländliche Migration und die sich verschärfende Wohnraumkrise. Am besten besucht man das Viertel an einem Freitag, wenn viele Kairoer die Familiengräber besuchen.

    Sehenswürdigkeiten

    Die zwei großen Friedhöfe, die sich von der Zitadelle bis zu den neuen Slums unterhalb des Muqattam erstrecken: Der südliche Friedhof: Mohammed Alis Familiengräber: Dieses bedeutende Monument wird selten erwähnt oder besucht, wohl aufgrund seiner Lage und der schwierigen Zugänglichkeit. Dennoch ist es ein Muss für Liebhaber islamischer Architektur. Mohammed Ali (Regierungszeit: 1805-1848) kümmerte sich sehr um seine Familie, insbesondere um die Bildung seiner Kinder. Das Mausoleum, „Hosh al-Pasha“ (Hof des Paschas), wurde 1854 erbaut und beherbergt die Gräber seiner Ehefrauen, Kinder, treuen Diener und Berater. Der sechskuppelige Komplex ist trotz seines Verfalls immer noch beeindruckend. Seine mit Gipsornamenten verzierten Fenster lassen durch farbiges Glas wunderschönes Licht in die Räume. Die Innenräume sind mit prächtigen Inschriften, Marmorarbeiten und farbenfrohen Deckenmalereien geschmückt. Besonders bemerkenswert sind die kunstvoll geschnitzten Kenotaphe, die mit Blumen, Girlanden und Goldverzierungen versehen sind. Das Mausoleum von Imam al-Shafi’i: Der Imam al-Shafi’i war der Gründer einer der vier sunnitischen Rechtsschulen und gilt als einer der großen islamischen Heiligen. Sein Mausoleum aus dem 9. Jahrhundert ist das größte freistehende Mausoleum Ägyptens. Der nördliche Friedhof: Moschee und Mausoleum von Sultan Qaitbay: Qaitbay, ein Mamluken-Sultan, war nicht nur ein strenger Herrscher, sondern auch ein Kunstliebhaber. Seine Moschee, erbaut 1474, gilt als Höhepunkt der islamischen Architektur in Kairo. Besonders beeindruckend ist die filigran verzierte Kuppel mit den feinsten floralen Ornamenten der islamischen Welt. Der Komplex von Farag Ibn Barquq: Dieses Mausoleum aus dem Jahr 1411 zeichnet sich durch seine perfekte Symmetrie mit Zwillingsminaretten und Kuppeln aus. Das Kloster (Khanqah) innerhalb des Komplexes hat imposante Fassaden und massive Steinkuppeln mit kunstvollen Deckenmalereien. Der Komplex von Ashraf Barsbay: Dieser befindet sich zwischen dem Grabmal von Barquq und der Moschee von Qaitbay. Besonders hervorzuheben sind die mit Sternmotiven verzierte Kuppel, das Marmorpflaster und die kunstvoll verzierte Minbar (Kanzel) mit Elfenbeinintarsien. Der Freitagsmarkt: Kairos Version eines Flohmarktes. Hier findet man alles – von Gebrauchtwaren über Antiquitäten bis hin zu skurrilen Sammlerstücken. Eine Familienwohnung in den Gräbern: Sobhi, ein Bilderrahmenmacher, lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in einem Grabraum. Er sagt: „Wir sind durch die Wohnungsnot hierhergekommen. Erst dachten wir, es sei eine vorübergehende Lösung, doch dann haben wir uns entschieden, hier zu bleiben. Die Menschen sind freundlich, wir unterstützen uns gegenseitig.“ Besucher können mit den Bewohnern sprechen, ihre Mentalität, Bräuche und Lebensweise kennenlernen. Viele Touristen sind überrascht, wie sehr sie diesen Besuch schätzen. Glasbläser-Werkstätten: Hier wird recyceltes Glas in kunstvolle Ornamente verwandelt. Jedes Stück ist handgefertigt und in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.
  • Die Ibn-Tulun-Moschee
    Die Ahmed-Ibn-Tulun-Moschee ist Kairos ältestes intaktes und funktionierendes islamisches Monument. Sie wurde zwischen 876 und 879 n. Chr. von Ahmed Ibn Tulun, dem Gründer der Tuluniden-Dynastie Ägyptens, erbaut. Sie zählt zu den größten und beeindruckendsten Moscheen Kairos und erstreckt sich über 3 Hektar (7,5 Acres), groß genug, damit die gesamte Gemeinschaft der damaligen Tuluniden-Hauptstadt Al-Qata’i sich zum Freitagsgebet versammeln konnte. Ibn Tulun wurde in Bagdad geboren als Sohn eines türkischen Sklaven mongolischer Herkunft, der dem Kalifen Al-Ma’mun gehörte. Nach dem Tod seines Stiefvaters im Jahr 870 n. Chr. stieg er zum Gouverneur von Ägypten auf. Die Tuluniden eroberten Ägypten und zerstörten große Teile der Stadt, verschonten jedoch diese Moschee. Die Moschee wurde vollständig aus Lehmziegeln auf dem Yashkur-Hügel errichtet und ist leicht an ihren hohen Mauern mit den geordneten Zinnen zu erkennen, die an eine Reihe ausgeschnittener Papierfiguren erinnern. Ibn Tulun ließ sich von seiner Heimat inspirieren, insbesondere von der Moschee von Samarra im Irak, deren spiralförmiges Minarett als Vorbild diente. Er fügte jedoch auch eigene architektonische Elemente hinzu. Laut Architekturhistorikern findet sich hier zum ersten Mal die Verwendung des Spitzbogens – mindestens 200 Jahre vor der gotischen Architektur in Europa. Die Moschee besitzt 128 Fenster, die jeweils eine einzigartige Dekoration aufweisen. Einheimische glauben, dass der Felsen, auf dem die Moschee erbaut wurde, jener Ort ist, an dem die Arche Noah ruhte und an dem Ibrahim (Abraham) seinen Sohn opfern wollte. Nur wenige Minuten von der Moschee entfernt befindet sich eine Gasse mit einem lokalen Café, einem Restaurant und einem Markt, die einen authentischen Eindruck vom alten Kairo vermitteln. Leider verirren sich kaum Touristen hierher, und selbst die Einheimischen sind überrascht, wenn sie Besucher in der Gegend sehen. Direkt neben der Moschee liegt das einzigartige Gayer-Anderson-Museum, das sowohl leicht zugänglich als auch äußerst interessant ist und keinesfalls verpasst werden sollte. Interessanterweise wurde die Moschee von einem christlichen Architekten entworfen. Ihre geometrische Schlichtheit lässt sich am besten vom Gipfel des Minaretts aus bewundern, von wo aus man außerdem eine atemberaubende Aussicht auf die Zitadelle genießt. Die inneren Arkaden sind mit einem floralen Fries verziert, der sich um die Bögen herumzieht. Darüber verlaufen kufische Koraninschriften, die sich insgesamt über zwei Kilometer (6.561 Fuß) erstrecken. Die Moschee ist von einer Umfriedung mit den Maßen 118 x 138 Meter (387 x 453 Fuß) umgeben. Der äußere Hof war ursprünglich als eine Art Wassergraben konzipiert, um die weltliche Stadt auf Abstand zu halten.
  • Das Gayer-Anderson-Haus
    Das Gayer-Anderson-Hausmuseum ist eine wahre Schatzkammer für alle, die Ägypten und den Nahen Osten lieben. Es bietet ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wohlhabende Händler im Ägypten des 18. Jahrhunderts lebten. Im Gegensatz zu anderen Museen in Ägypten und weltweit ist das Erlebnis hier völlig anders: Normalerweise befinden sich Ausstellungsstücke hinter Glas mit erklärenden Tafeln darunter. Im Gayer-Anderson-Museum jedoch spaziert man einfach umher, betrachtet die Exponate und fühlt sich als Teil der Geschichte des Ortes. Vielleicht liegt das daran, dass das Haus selbst – mit seinen Decken, Wänden, Korridoren und Türen – zu den faszinierendsten Ausstellungsstücken gehört, oder daran, dass es einst ein bewohntes Zuhause war. Das Museum liegt südlich des Haupteingangs der Ibn-Tulun-Moschee und verdankt seinen Namen John Gayer-Anderson, einem britischen Offizier der ägyptischen Armee. Er arbeitete auch als Arzt für die ägyptische Regierung. Geboren wurde er 1881 und starb 1945. Er wurde als Orientalist bekannt – eine Bezeichnung für Europäer, die sich für die arabische Lebensweise begeisterten und sich oft in die Gesellschaft integrierten, zu einer Zeit, als dies als romantisch galt. Viele dieser Orientalisten gehörten zu den ersten Entdeckern ägyptischer Monumente, noch bevor sich die wissenschaftlichen Methoden der Ägyptologie etablierten. Gayer-Anderson kaufte zwei benachbarte Häuser und verband sie über eine Veranda oberhalb der Gärten. Der britische Major restaurierte die beiden Häuser aus dem 16. Jahrhundert zwischen 1935 und 1942 und füllte sie mit Antiquitäten, Kunstwerken und verschiedensten Sammlerstücken, die er auf seinen Reisen durch die Region erwarb. Das Haus ist auch als "Bayt al-Kritliya" oder "Haus der kretischen Frau" bekannt, da es Anfang des 19. Jahrhunderts von einer Dame von der griechischen Insel Kreta erworben wurde. 1942 musste Gayer-Anderson aus gesundheitlichen Gründen Ägypten verlassen und nach Großbritannien zurückkehren. Er überließ den gesamten Inhalt des Hauses der ägyptischen Regierung, die es in ein gut erhaltenes Beispiel früh-osmanischer Wohnarchitektur und ein Museum verwandelte. John Gayer-Anderson war vor allem als Liebhaber der ägyptischen Kultur bekannt, weshalb er eine große Sammlung von Objekten aus verschiedenen historischen Epochen zusammenstellte. Das Haus ist gefüllt mit orientalischen Möbeln, Glaswaren, Kristallen, Teppichen, Seidenstoffen und bestickten arabischen Gewändern. Außerdem sammelte er wunderschöne Möbel und Kunstwerke aus der Türkei, Persien, Syrien und anderen orientalischen Ländern. Als leidenschaftlicher Sammler und selbsternannter Orientalist beaufsichtigte er persönlich die Restaurierung des Hauses und richtete die Räume aufwendig thematisch ein. Das Haus gleicht einem Labyrinth aus kunstvoll gestalteten Räumen: Das Persische Zimmer beeindruckt mit exquisiten Fliesenarbeiten. Das Damaskus-Zimmer ist mit kunstvoller Lack- und Goldverzierung versehen. Das Queen-Anne-Zimmer zeigt prächtige Möbel und ein silbernes Teeservice. Die Räume sind mit Möbelstücken aus aller Welt eingerichtet. Das Salamlek diente als Empfangsraum für Gäste. Das Haramlek war der private Bereich für Frauen. Es gibt zudem Bibliotheken und Schlafgemächer. Ein Zimmer ist mit antiken Möbeln aus China ausgestattet, ein anderes mit Stühlen aus Indien. Italienische Kronleuchter, englische Tische und persische Teppiche gehören ebenfalls zu Gayer-Andersons Sammlung. Ein Raum, bekannt als "The House Museum", diente dem Major als Ausstellungsbereich für ägyptische Artefakte, darunter ein Mumien-Sarg aus Theben und eine Statue des Kopfes der Nofretete. Das Gayer-Anderson-Haus verfügt über eine großzügige Dachterrasse mit atemberaubender Aussicht. Mashrabeya-Gitter ermöglichten es den Frauen, die Aussicht zu genießen, ohne von unten gesehen zu werden. Eine große Öffnung im Mashrabeya-Rahmen gibt den Blick auf das Minarett der Ibn-Tulun-Moschee frei, während zwei weitere Öffnungen gezielt für den Blick auf die Sultan-Hassan-Moschee und die Mohammed-Ali-Moschee gestaltet wurden.
  • Museum für Islamische Kunst
    Das Museum für Islamische Kunst ist eines der wichtigsten Museen Kairos und beherbergt eine herausragende Sammlung von Antiquitäten aus den verschiedenen islamischen Epochen der ägyptischen Geschichte. Es zeigt eine wenig erforschte Seite des Islam und ist definitiv einen Besuch wert. Die ausgestellten Objekte stammen aus zahlreichen Moscheen und anderen islamischen Monumenten und haben das Museum zu einem der bedeutendsten islamischen Museen der Welt gemacht. Mit über 75.000 Exponaten ist es eine wahre Schatzkammer islamischer Kunst und Kultur. Die Artefakte sind entweder chronologisch nach Epochen oder thematisch geordnet und werden in 23 Sälen präsentiert. Zu den beeindruckenden Sammlungen gehören Keramik, Textilien, Metallarbeiten, Glaswaren, Wandteppiche, geschnitztes Holz und Steinartefakte, die die materielle Kultur des islamischen Ägyptens vom 7. bis zum 19. Jahrhundert illustrieren. Besonders bemerkenswert ist die weltweit größte Sammlung emaillierter und vergoldeter Mamluken-Moschee-Lampen. Ein Raum ist der Waffenkunst gewidmet und zeigt mittelalterliche Schwerter und Rüstungen. Ein weiterer Raum beherbergt eine Sammlung von Koranmanuskripten, Kalligraphien und Büchern, darunter persische Miniaturen. Die ältesten Pergamentfragmente stammen aus dem 8. Jahrhundert. Einige der wertvollsten Schätze stammen aus den antiken Städten Babylon und El-Fustat, den frühesten Siedlungen im heutigen Kairo. Aus Fustat gibt es hölzerne Wandtafeln aus dem Palast des Fatimiden-Kalifen, die Szenen des königlichen Hoflebens darstellen, sowie Freskogemälde und Teppichfragmente. Ein weiterer Bereich des Museums widmet sich Artefakten aus dem Osmanischen Reich, Persien und Al-Andalus (dem muslimischen Spanien). Zudem gibt es thematische Abteilungen zu Bereichen wie Grabkunst, Epigraphik, Kalligraphie, Teppiche und Textilien, Geometrie, Astronomie und Medizin.
  • Al-Azhar-Park
    Als dieser Park im Jahr 2005 eröffnet wurde, veränderte sich Kairos östlicher Horizont erheblich. Dank der Finanzierung durch das Aga Khan Trust for Culture wurde eine riesige Müllhalde in den ersten und einzigen großflächigen Park der Stadt verwandelt. Lange Zeit war offensichtlich, dass Kairo mehr Grünflächen benötigte. Eine Studie hatte ergeben, dass die Grünfläche pro Einwohner nur etwa einem einzigen Fußabdruck entsprach – eine der niedrigsten Quoten weltweit. Der Al-Azhar-Park bietet jedoch nicht nur dringend benötigte Grünflächen, sondern ist auch eine bedeutende touristische Attraktion. Das hügelige Gelände liegt im Herzen des historischen islamischen Kairos und ist von den wichtigsten historischen Vierteln umgeben. Dies macht ihn zu einem idealen Ziel für Besucher der Stadt. Neben seinen gepflegten Gärten, smaragdgrünen Rasenflächen und einem künstlichen See – Teil eines größeren Wasserversorgungssystems – bietet der Park eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung. Sanfte arabische Musik, plätschernde Brunnen und eine moderne islamische Architektur schaffen eine perfekte Kulisse für Picknicks. Der Park ist eine wahre Oase im Herzen des am dichtesten besiedelten Teils von Kairo. Betrachtet man Satellitenbilder, fällt auf, dass er die einzige bedeutende Grünfläche inmitten der grauen Bebauung der Stadt ist. Am Wochenende ist der Park der beste Ort, um ägyptische Familien zu treffen, die ihre Kinder mitbringen und gemeinsam Zeit verbringen. Unter der Woche ist er ein beliebter Treffpunkt für Paare. Besonders bei Sonnenuntergang bietet der Park eine fantastische Kulisse für Fotos mit den Kuppeln und Minaretten des historischen Kairos. Auf der westlichen Seite des Parks erstreckt sich die alte Fatimidenstadt, deren Wohlstand durch eine lange Reihe von Minaretten signalisiert wird. Im Süden liegen die Sultan-Hassan-Moschee und die Ayyubiden-Zitadelle. Im Osten befindet sich die „Stadt der Toten“ mit ihren vielen sozialen Einrichtungen und bedeutenden Grabstätten. Diese Gegend entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem dichten Wohnviertel. Bei der Gestaltung des Parks war geplant, zwei Millionen Bäume und Sträucher zu pflanzen – 655.000 wurden bereits gesetzt. Zudem wurden drei neue Frischwasserreservoire in Kairo angelegt, um die Pflanzen gesund zu halten. Zur Entspannung gibt es einige Cafés sowie das Al-Genaina Freilufttheater. Exzellente Restaurants mit Blick auf die Zitadelle präsentieren den mittelalterlichen Charme der Stadt und bieten ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis. Während der Bauarbeiten wurden bedeutende archäologische Entdeckungen gemacht, darunter die Ayyubiden-Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert, die unter Salah ad-Din errichtet wurde. Auch wertvolle Steine mit Hieroglyphen aus noch älteren Zeiten wurden gefunden – einige bis zu einem Meter lang. Einige dieser Blöcke wurden beim Bau der Stadtmauer wiederverwendet. Die Errichtung des Parks bringt nicht nur touristische Vorteile, sondern kommt auch der lokalen Bevölkerung zugute. Die Restaurierung kultureller Monumente fördert die soziale und wirtschaftliche Entwicklung, während der Park einen neuen Aussichtspunkt auf die zahlreichen architektonischen Meisterwerke des historischen Kairos bietet.
  • Das Pharaonische Dorf
    Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Ort, an dem die gesamte Geschichte und Kunst Ägyptens zum Leben erweckt wird! Machen Sie eine Zeitreise – eine fantastische Reise in die Tage der Pharaonen, ermöglicht durch eine beeindruckende Gruppe von Schauspielern und Schauspielerinnen. Mit detailgetreuen Nachbildungen von Gebäuden, Kleidung und Lebensweisen bringt das Pharaonische Dorf die Vergangenheit zum Leben. Dieser einzigartige Ort befindet sich auf der Insel Jacob im Nil. Im Jahr 1974 begann Dr. Ragab, die Insel in eine detaillierte Nachbildung des alten Ägyptens zu verwandeln. Das Pharaonische Dorf bietet insbesondere Kindern einen faszinierenden Einblick in das Leben der alten Ägypter. Ziel ist es, eine unterhaltsame und lehrreiche Erfahrung zu schaffen, bei der die Geschichte und Kunst Ägyptens anschaulich dargestellt und erklärt wird.

    Was gibt es zu sehen?

    Im Pharaonischen Dorf fahren Besucher in bequemen, motorisierten Barken durch ein Netz von Kanälen und erleben beeindruckend genaue Nachstellungen antiker ägyptischer Handwerke, Spiele, Künste sowie historischer und mythologischer Szenen. Schauspieler in traditioneller Kleidung führen die täglichen Aktivitäten der alten Ägypter vor, darunter Landwirtschaft, Töpferei, Bildhauerei, Weberei, Haus- und Bootsbau, Fischerei sowie die Herstellung von Papyrus, Parfüm, Wein und Bier. Von Pharaonen über Priester bis hin zu Fischern und Töpfern – alle Gesellschaftsschichten des alten Ägyptens sind hier vertreten. Das Pharaonische Dorf ist weit mehr als nur ein Bildungs- und Unterhaltungsort – es ist eine wertvolle Ressource zur Bewahrung unseres Wissens über die antike Welt.

    Höhepunkte des Pharaonischen Dorfes

    Ein absolutes Highlight ist die Nachbildung des Grabes von König Tutanchamun. Viele der Artefakte benötigten Jahre für ihre detailgetreue Rekonstruktion und wurden mit enormem Zeit- und Kostenaufwand geschaffen. Das Dorf umfasst zahlreiche Nachbauten pharaonischer Bauwerke: Ein Tempel mit den zahlreichen Göttern, die die alten Ägypter verehrten Zwei Replikate der Pyramiden, die zeigen, wie sie erbaut wurden Die Sphinx, einschließlich des Herstellungsprozesses Die Sonnenbarke und Boote, die zur Beförderung der Obelisken genutzt wurden Das Haus eines Adligen Das Haus eines Bauern

    Museen im Pharaonischen Dorf

    Neben den historischen Nachbildungen gibt es eine Vielzahl von Museen zu verschiedenen Themen: Alexandria Antike ägyptische Boote Der Mumifizierungsprozess Napoleons Eroberung Ägyptens Islamische Geschichte Gamal Abdel Nasser Antike ägyptische Technologie Anwar Sadat Jede Ausstellung wurde mit höchster Präzision gefertigt, wobei die Nachbildungen mit denselben Materialien und Techniken wie die Originale hergestellt wurden. Das Pharaonische Dorf ist ein einzigartiger Ort, der Geschichte lebendig macht – ein unvergessliches Erlebnis für Besucher aller Altersgruppen!
  • Fagnoon Kunstzentrum
    Fagnoon ist einer der wenigen Orte in Kairo, an dem sowohl Eltern als auch Kinder dem lauten Stadtleben und der Umweltverschmutzung entfliehen und ein paar unvergessliche Stunden verbringen können. Das Zentrum liegt inmitten von Farmland, wo lokale Bauern ihre Felder mit alten Techniken und Werkzeugen bestellen. Im Hintergrund beginnt die Goldene Wüste, geschmückt mit den kleinen, aber bedeutenden Pyramiden der alten Pharaonen. Das Wort Fagnoon ist eine Kombination aus zwei interessanten arabischen Wörtern: Fonoon (Kunst) und Gonoon (wild). Es ist ein Ort für Familien, um zu spielen, rennen, tanzen, malen und zeichnen. Darüber hinaus können Besucher eine Vielzahl von Handwerkskünsten ausprobieren, darunter Töpferei, Holzschnitzerei, Landwirtschaft, Backen, Schmuckherstellung, Schmiedekunst und vieles mehr. In den letzten Jahren hat sich Fagnoon zu einem der beliebtesten Ziele für Jung und Alt, Einheimische und Touristen entwickelt. Es ist ein Ort, an dem Menschen sich frei ausdrücken und ihre künstlerischen und kreativen Talente entfalten können.

    Die Vision hinter Fagnoon

    Fagnoon wurde von Mohamed Allam, einem Künstler mit einer klaren Vision, gegründet. Sein Ziel war es, eine ideale Gesellschaft zu schaffen, in der freie Meinungsäußerung, Respekt für die Umwelt und gegenseitige Wertschätzung gefördert werden. Er ist davon überzeugt, dass ein freies, unbeschränktes Umfeld für Kinder der beste Weg ist, um deren Talente und Kreativität zu entdecken. Kinder können sich in Fagnoon selbst aussuchen, was sie tun möchten. Sie können Wände bemalen, mit Ton spielen oder sich auf den weitläufigen Spielplätzen austoben – ganz ohne Einschränkungen. Zudem haben sie die Möglichkeit, auf einem Pferd, Esel oder manchmal sogar auf einem Kamel zu reiten.

    Kulinarisches Erlebnis und Mitmach-Angebote

    Familien können ihr eigenes Essen und Getränke für ein Picknick mitbringen, da es keine Restaurants gibt. Wer möchte, kann jedoch frisch gebackene Feteer (ägyptische Pfannkuchen) mit Honig oder Käse vor Ort genießen. Eltern haben zudem die Möglichkeit, Brot in einem traditionellen Lehmofen zu backen und anschließend frisch aus dem Ofen zu probieren.

    Das Team von Fagnoon

    Allam hat sein Team sorgfältig ausgewählt. Alle Mitarbeiter müssen nicht nur freundlich und talentiert sein, sondern auch besonders gut im Umgang mit Kindern. Besucher haben völlige Freiheit bei ihren Aktivitäten, können sich jedoch jederzeit an die Betreuer wenden, wenn sie Unterstützung benötigen. Fagnoon ist ein einzigartiger Ort, der Menschen jeden Alters dazu einlädt, ihre kreative Seite zu entdecken, sich mit der Natur zu verbinden und einfach frei zu sein.
  • Kairo-Turm (Cairo Tower)
    Eine großartige Aussicht über Kairo zu genießen, ist immer eine besondere Erfahrung. Es ermöglicht einen umfassenden Blick auf diese beeindruckende Stadt, in der sich moderne und antike Viertel harmonisch vermischen. Einer der besten Aussichtspunkte ist der Kairo-Turm, der ein atemberaubendes Panorama der Stadt bietet. Der Kairo-Turm war einst das höchste rein aus Beton gebaute Bauwerk der Welt, bis der Burj Al Arab in Dubai ihn übertraf. Mit seinen 187 Metern (614 Fuß) überragt er die Pyramiden von Gizeh um etwa 45 Meter und gehört nach diesen zu den berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Besonders für Ägypter, die Kairo besuchen, ist er eine beliebte Sehenswürdigkeit. Der Turm befindet sich im Zamalek-Viertel auf der Gezira-Insel im Nil, in unmittelbarer Nähe der Innenstadt. Der ägyptische Architekt Naoum Shebib entwarf das Bauwerk mit einer teiloffenen Gitterstruktur, die an die Form einer pharaonischen Lotusblüte erinnern soll – ein ikonisches Symbol des Alten Ägypten.

    Ein Symbol mit Geschichte

    Der Turm wurde zwischen 1956 und 1961 erbaut und krönt sich mit einer runden Aussichtsplattform sowie einem drehbaren Restaurant, das einen fantastischen Blick über das gesamte Stadtgebiet bietet. Die Finanzierung des Turms hat eine interessante Geschichte: 6.000.000 US-Dollar, die eigentlich als Bestechungsgeld der CIA für Präsident Gamal Abdel Nasser gedacht waren, um Ägypten während des Kalten Krieges auf Amerikas Seite zu ziehen, wurden stattdessen für den Bau des Turms verwendet. Für den ehemaligen Präsidenten Nasser war der Kairo-Turm der beste Ort, um auswärts zu speisen. Er besuchte das rotierende Restaurant regelmäßig mit seiner Familie, und es ist auch heute noch in Betrieb. Darüber hinaus gibt es im Turm eine Cafeteria, die Getränke und Snacks anbietet.

    Die beste Zeit für einen Besuch

    Die schönste Zeit für einen Besuch des Kairo-Turms ist der Sonnenuntergang an einem klaren Tag. Wenn die Millionen Lichter der Stadt zu leuchten beginnen, entfaltet sich ein magischer Anblick. Im Osten erstrecken sich die dunklen, grauen Gebäude Kairos bis an die Felswände der Muqattam-Hügel. Im Westen markieren die Pyramiden die Grenzen der Stadt und den Beginn der Wüste. Unterhalb des Turms schlängelt sich der Nil majestätisch Richtung Mittelmeer und scheint Kairo in zwei Hälften zu teilen. Für einen noch besseren Blick stehen auf der obersten Plattform Teleskope bereit, mit denen Besucher die faszinierende Skyline und die historischen Wahrzeichen Kairos näher betrachten können.
  • Der Nilometer
    Der Nilometer befindet sich auf der Roda-Insel an einem ruhigen und charmanten Ort, abseits der üblichen Touristenpfade. Er ist das älteste islamische Monument in Kairo, das nahezu unversehrt erhalten geblieben ist. Bis zum Bau des Assuan-Staudamms bestimmte die jährliche Nilflut das Leben in Ägypten. Jedes Jahr stieg das Wasser des Flusses an und überschwemmte das Niltal, bevor es sich wieder zurückzog und fruchtbare, nährstoffreiche Sedimente hinterließ. Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass an diesem Ort bereits in pharaonischer Zeit ein Nilometer existierte, stammt das heutige Bauwerk aus dem Jahr 861 n. Chr.

    Funktion des Nilometers

    Der Nilometer, wie viele seiner Vorgänger aus früheren Jahrtausenden, wurde erbaut, um den Wasserstand des Nils zu messen. Diese Messungen waren entscheidend, da sie vorhersagen konnten, wie gut die Ernte ausfallen würde: 16 Ellen (eine Elle entspricht ungefähr der Länge eines Unterarms, also ca. 8,6 m bzw. 22 Fuß) bedeuteten eine gute Ernte und führten zu großen Feierlichkeiten im Mittelalter. Höhere Pegelstände konnten hingegen katastrophale Überschwemmungen verursachen. Niedrigere Wasserstände waren ein Zeichen für Dürre und Hungersnot. Die Ernteerträge wurden somit anhand des Nilwasserstands im August vorhergesagt, und Steuern wurden entsprechend festgelegt. Nilometer entlang des Nils, von Assuan bis zum Delta, lieferten die entscheidenden Daten für diese Berechnungen.

    Die Konstruktion des Nilometers

    Der Nilometer ist ein erstaunlich ausgeklügeltes Messinstrument. Er besteht aus einem tiefen Schacht, der sich weit unterhalb des Nilpegels erstreckt und über drei Kanäle mit dem Fluss verbunden ist. Die Messsäule, die sich am Grund einer steilen Treppe befindet, zeigt die Wasserstände an. Besucher haben die Möglichkeit, die Treppe hinabzusteigen, während der Wachmann dies gerne erklärt. Die Wände des Nilometers sind mit schlichten kufischen Inschriften verziert, die als die ältesten erhaltenen Beispiele islamischer Architekturinschriften in Ägypten gelten. Ursprünglich wurden sie in weißem Marmor auf blauem Hintergrund ausgeführt, während die Buchstaben selbst in der natürlichen Steinfarbe belassen wurden.

    Om-Kalthoum-Museum

    Ein weiteres Highlight auf der Roda-Insel ist das Museum der legendären ägyptischen Sängerin Om Kalthoum. Om Kalthoum war die berühmteste Sängerin des Nahen Ostens und der arabischen Welt. Obwohl sie 1975 verstarb, bleibt ihr Ruhm bis heute ungebrochen. Das Museum ist sehr gut gestaltet und enthält persönliche Gegenstände, Musikaufnahmen und Dokumentationen über ihr Leben. Es ist ein Muss für jeden, der sich für die Musik des Nahen Ostens interessiert.
  • Die Goldene Insel
    Die fünfminütige Bootsfahrt von Kairos Ufern zur Gezirat El-Dahab versetzt Sie in die Vergangenheit. Die ländliche Landschaft der Goldenen Insel zeigt ein einfacheres Leben als das der Stadtbewohner. Die Goldene Insel ist ein Stück ländliches Leben mitten in Kairo. Einer Legende nach soll Moses hier von seiner Mutter aufgezogen worden sein, da es ein idealer Aussichtspunkt war, um Feinde frühzeitig zu erkennen. Die Bewohner der Insel sind Selbstversorger, die Wasserbüffel zur Milchproduktion züchten und Blumen anbauen, die in Blumenläden in der ganzen Hauptstadt verkauft werden. Obwohl die Menschen hier nicht viel besitzen, sind sie großzügig, warmherzig und gastfreundlich. Es ist fast unmöglich, an einer Familie vorbeizugehen, die gerade eine Mahlzeit oder Tee genießt, ohne eingeladen zu werden. Auf der Insel gibt es keine Autos oder Traktoren, sodass man an jeder Ecke Esel beladen mit Maisstängeln, Mist oder Passagieren antreffen kann. Überall gibt es kleine Esel, Ziegen, Gänse und Enten. Kühe und Wasserbüffel pflügen die Felder anstelle von Maschinen. Ein Besuch der Goldenen Insel ist wie eine Reise in die Vergangenheit und gibt einen Einblick in das einfache Leben im Nildelta – mitten in der Stadt. Für Fotografen ist es ein perfekter Ort: Man kann einen Bauern mit seinem Pflug vor dem Hintergrund moderner Wolkenkratzer fotografieren – ein Kontrast zwischen Tradition und Moderne. Die stark befahrene Ringstraße verläuft quer über die Insel, aber durch ihre hohe Bauweise hört man kaum den Lärm der Autos. Sehenswert ist auch eine neue Kirche auf der Insel, die wunderschön dekoriert ist und einen herrlichen Blick auf den Nil und die Felder der Insel bietet.
  • Foustat Zentrum für traditionelle Handwerkskunst
    Das Foustat Zentrum für traditionelle Handwerkskunst befindet sich in der Al-Foustat Gegend in Kairo und ist seit 641 n. Chr. für die Herstellung von Porzellan und Keramik bekannt. Foustat war die erste von Muslimen gegründete Stadt in Ägypten und liegt in unmittelbarer Nähe zu frühchristlichen und jüdischen Siedlungen, deren Kirchen und Synagoge bis heute erhalten geblieben sind. Die Idee für das Foustat Zentrum für traditionelle Handwerkskunst wurde 1958 von dem bekannten Keramikkünstler Saeid Al Sadr ins Leben gerufen, der mit einem kleinen Atelier mit nur zwei Räumen begann. Im Jahr 2001 begann das Ägyptische Kulturministerium mit der Weiterentwicklung dieses kleinen Ateliers, um es in ein Zentrum für keramische Kunst und Handwerkskunst zu verwandeln. Das Zentrum widmet sich dem Studium traditioneller Keramik- und Töpferhandwerke. Das Gebäude erstreckt sich über 2.400 m² und umfasst Werkstätten, Vortragsräume, Schlafsäle, Ausstellungsgalerien, Glasurräume, Büros, eine Mehrzweckhalle und Gästezimmer für Künstler – all diese Bereiche sind um eine Reihe von offenen Innenhöfen angeordnet. Einheimische Baumaterialien wurden verwendet, mit Ausnahme von Stahlbeton. In den Galerien des Zentrums können handgefertigte Produkte gekauft werden – einzigartige Stücke, die ohne den Trubel der großen Märkte erworben werden können. Zudem ist garantiert, dass sie tatsächlich lokal hergestellt wurden ("MADE IN EGYPT"). Das Zentrum hat sich zu einer wichtigen Lehrinstitution entwickelt und dient als Katalysator für die Wiederbelebung dieses lange vergessenen Stadtteils von Alt-Kairo. Das Hauptziel des Zentrums ist es, traditionelle Handwerkskünste vor dem Aussterben zu bewahren und eine neue Generation von Töpfern und Handwerkern auszubilden, die bereit sind, diesen Beruf zu erlernen. Das architektonische Design des Gebäudes passt perfekt zum historischen Stadtbild der Umgebung, das von Minaretten, Kuppeln von Moscheen, Kirchen und anderen historischen Bauwerken geprägt ist. Seit vielen Jahren ist das Handwerkszentrum ein Treffpunkt für Künstler und Handwerker aus vielen Ländern. Neben den Werkstätten beherbergt es ein Museum für Porzellankeramik-Künstler Ägyptens, sowie eine Halle für Seminare, Präsentationen und Feierlichkeiten und Arbeitsräume für Gastkünstler.
  • Meidum
    Diese Pyramide ist etwa 65 Meter (213 Fuß) hoch und wurde ursprünglich als siebenstufige Stufenpyramide entworfen. Während der Bauarbeiten wurde in einer späten Phase eine weitere Stufe hinzugefügt, und die Pyramide entwickelte sich durch das Auffüllen der Stufen und die Verkleidung mit Kalkstein zur ersten echten Pyramide. Als König Snefru um 2.575 v. Chr. den Thron bestieg, war die einzige vollständig erhaltene große königliche Pyramide Djosers Komplex in Saqqara. Snefru vollendete insgesamt drei Pyramiden, darunter auch diese. Die Pyramide von Meidum wurde im Laufe der Zeit teilweise zerstört, da ihre Materialien wiederverwendet wurden. Im 15. Jahrhundert waren nur noch fünf Stufen erhalten, und zur Zeit von Napoleons Ägyptenexpedition waren es nur noch drei. Es ist möglich, dass die Pyramide bereits zu Snefrus Zeit einzustürzen begann, was dazu geführt haben könnte, dass er den Neigungswinkel der Pyramide von Dahschur während der Bauphase änderte. Die Grabkammer von Meidum war die erste, die direkt in den Kern einer Pyramide geschnitten wurde. Im Inneren wurde kein Sarkophag gefunden, und es gibt keine Beweise dafür, dass Snefru hier tatsächlich begraben wurde. Der Totentempel war der erste seiner Art, der an der Ostseite der Pyramide anstelle der üblichen Nordseite errichtet wurde. Die gesamte Anlage war von einer Umfassungsmauer umgeben, von der noch Spuren erhalten sind. Ein Aufweg, der in das Felsbett gehauen und mit Kalkstein gepflastert wurde, führte zur Pyramide. Rund um die Pyramide befinden sich mehrere Mastabas, in denen die Söhne von Snefru beigesetzt wurden.
  • Das Nationale Museum der Ägyptischen Zivilisation
    Das NMEC (National Museum of Egyptian Civilization) ist das erste Museum weltweit, das sich ausschließlich auf die alte ägyptische Zivilisation konzentriert. Es ist zudem das einzige Museum in Ägypten, das seinen Gästen einen umfassenden historischen Überblick über alle Epochen der ägyptischen Geschichte bietet.

    Überblick

    Das ursprüngliche Museum der ägyptischen Zivilisation war veraltet und hatte nur wenige Besucher. Das neu renovierte Museum wurde mit einem modernen Konzept entworfen, um den zukünftigen Anforderungen des Tourismus gerecht zu werden. Das Museum besteht aus sechs Sälen: Haupthalle Die Haupthalle beherbergt die Hauptausstellung, die der historischen Zeitleiste Ägyptens folgt. Mumienhalle Die königlichen Mumien wurden von ihrem alten Ruheort, dem Ägyptischen Museum, in einer spektakulären Prozession, die weltweit live übertragen wurde, in das NMEC überführt. Das Design und die Gestaltung der Halle vermitteln dem Besucher das Gefühl des Tals der Könige und Königinnen, dem ursprünglichen Ruheplatz dieser Mumien. Insgesamt sind 20 Mumien ausgestellt: 18 Könige und 2 Königinnen aus der 17. bis 20. Dynastie. Halle für Wechselausstellungen Künftige Sonderausstellungen werden in dieser Halle gezeigt. Halle der Hauptstädte Ägyptens Der genaue Inhalt dieser Ausstellung ist derzeit noch nicht bekannt. Färberei (Dye House) Ursprünglich 1932 entdeckt, wurde die Färberei bei den Bauarbeiten für das Museum wiederentdeckt und in das Design des Gebäudes integriert. Es handelt sich um die einzige noch gut erhaltene Färberei aus der Fatimidenzeit, die Ägyptens jahrhundertealte Bedeutung in der Textilindustrie unterstreicht. Historische Zeitleiste Die historische Zeitleiste führt die Besucher durch die verschiedenen Epochen: Prädynastische Zeit (5500–2100 v. Chr.) Altes, Mittleres und Neues Reich Eroberung durch Alexander den Großen (332–30 v. Chr.) Römische Zeit (30–395 n. Chr.) Koptische Periode (byzantinisch) bis zur arabischen Eroberung Ägyptens (641 n. Chr.) Fortsetzung der ägyptischen Geschichte bis zur Moderne und der Herrschaft von Mohamed Ali Pascha Ein Besuch im NMEC ist eine faszinierende Reise durch die Geschichte Ägyptens.
  • Die Innenstadt von Kairo

    Ein Rundgang durch Downtown Kairo

    Wir unternehmen einen Spaziergang durch dieses beliebte Viertel, das reich an historischen Gebäuden und bedeutenden Ereignissen vom 19. bis zum 21. Jahrhundert ist. Besonders bekannt ist der Tahrir-Platz, der während der Revolution von 2011 eine zentrale Rolle spielte.

    Felucca-Fahrt

    Eine der angenehmsten Aktivitäten an einem warmen Tag ist eine Fahrt mit einer Felucca, einem traditionellen ägyptischen Segelboot. Erleben Sie den Nil und genießen Sie das wunderschöne Lichterspiel der Stadt Kairo, Luxor oder Assuan an Bord einer Felucca. Seit Jahrtausenden werden diese Boote genutzt, um auf dem Nil zu reisen, doch sie sind auch ideal für eine entspannte Abendfahrt, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen. In Assuan ist eine Felucca-Fahrt die beste Möglichkeit, um die schönsten Orte entlang des Nils zu entdecken. Sie bietet eine ruhigere und friedlichere Atmosphäre als Motorboote und ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen beliebt. Eine Felucca-Fahrt ist perfekt, um an einem heißen Sommerabend die Brise zu genießen oder das ganze Jahr über die atemberaubenden Uferlandschaften, riesige Felsformationen in Luxor oder das ruhige Wasser des Nils zu bewundern. Der Blick ist besonders spektakulär in der Stunde vor dem Sonnenuntergang. Es gibt auch die Möglichkeit, eine zweistündige Fahrt zu machen und dabei eine Mahlzeit auf dem Nil zu genießen. Assuan ist der beste Ort für eine Felucca-Fahrt, denn dank ihrer kleinen Größe kann die Felucca an Orten anlegen, die für Autos oder große Nilkreuzfahrtschiffe nicht erreichbar sind. Sie ist die perfekte Möglichkeit, um kleine Dörfer und Gemeinden entlang des Niltals zu erkunden. Für Campingfreunde besteht die Möglichkeit, über Nacht auf einer Felucca zu übernachten und für zwei bis drei Tage den Nil entlang zu segeln. Dies bietet eine entspannte Atmosphäre, eine tiefere kulturelle Erfahrung und ist deutlich günstiger als eine klassische Nilkreuzfahrt.

    Stadtrundfahrt durch Kairo

    Kairo zählt zu den geschichtsreichsten Städten der Welt. Es ist eine antike Stadt, eine Hauptstadt, eine orientalische Stadt, eine Touristenstadt, eine Handelsstadt, eine religiöse Stadt und die Stadt der Pyramiden. Wohin man auch geht, gibt es immer etwas zu entdecken und eine Geschichte zu erzählen. Ziel dieser Tour ist es, die Stadt auf lebendige und einzigartige Weise kennenzulernen. Sie erfahren die Geschichten, die Kairos Straßen und Plätze geprägt haben, sowie die oft überraschenden Nutzungen, die die Bewohner der Stadt im Laufe der Jahrhunderte für diese Orte gefunden haben. Kairos Straßen sind wie ein offenes Geschichtsbuch, das Geschichten aus verschiedenen Epochen miteinander verbindet. Die Stadt erzählt ihre Geschichte durch ihre Landschaften, Stadtviertel, Paläste, archäologischen Stätten, Cafés, Brücken und Gärten – ein faszinierender Einblick in das Leben in der „Mutter der Welt“. Ein spektakulärer Blick auf Kairo bietet sich von den Muqattam-Hügeln. Von hier aus erstreckt sich die Stadt mit ihrem grauen Meer aus Beton, durchzogen von wenigen grünen Oasen. Der Nil ist die einzige natürliche Erholung inmitten von Stein und Sand und eine Verbindung zwischen Antike und Moderne.

    Die Revolutionstour und der Tahrir-Platz

    Der Tahrir-Platz, vielleicht der bekannteste Platz der arabischen Welt, liegt am Ostufer des Nils in Kairo. Das Stadtzentrum ist voller Institutionen, Handelsbetriebe, Regierungsbüros, Universitäten und Hotels, die zusammen ein geschäftiges Zentrum bilden. Seine Bedeutung gewann der Platz im 19. Jahrhundert, als Khedive Ismail versuchte, eine „Pariser Stadt am Nil“ zu schaffen, mit breiten Boulevards, Plätzen, Gärten und Palästen. Ursprünglich als Ismailiyya-Platz bekannt, wurde er zum Mittelpunkt des Palastviertels und des europäischen Stadtteils. Südlich des Platzes befindet sich das riesige Verwaltungsgebäude Mugamma al-Tahrir, das 1951 errichtet wurde. Direkt daneben steht die kleine, schöne Omar-Makram-Moschee und weiter südlich das Intercontinental Hotel. Im Osten des Platzes wurden ehemals luxuriöse Villen im Laufe der Zeit durch große Bürogebäude, Geschäfte und Werbetafeln ersetzt, während sich im Erdgeschoss eine Mischung aus internationalen Fast-Food-Ketten und traditionellen ägyptischen Cafés und Restaurants befindet.

    Tahrir-Platz – Zeuge der ägyptischen Geschichte

    Der Ismailiyya-Platz (heute Tahrir-Platz) war Schauplatz vieler historischer Ereignisse: 1946: Proteste gegen die britische Besatzung, bei denen die Polizei 24 Ägypter tötete. 1952: Proteste gegen König Faruk führten zur Großen Feuersbrunst von Kairo am 25. Januar. Einige Gebäude am Platz wurden zerstört. 1952: Nach der Revolution feierte die Bevölkerung hier die Geburt der ägyptischen Republik. 1954: Offizielle Umbenennung in **Midan al-Tahrir („Befreiungsplatz“) **, um das alte Regime symbolisch hinter sich zu lassen. 1977: Ägyptische Brot-Unruhen. 2003: Massendemonstrationen gegen den Irakkrieg.

    Die Revolution von 2011

    Der Tahrir-Platz wurde während der Ägyptischen Revolution 2011 zum Zentrum der Proteste gegen Präsident Hosni Mubarak. Am 25. Januar 2011 versammelten sich über 50.000 Demonstranten auf dem Platz. Am 30. Januar berichteten CNN und BBC von mindestens 100.000 Protestierenden, am 31. Januar waren es bereits 250.000. Am 1. Februar 2011 versammelten sich über eine Million Menschen friedlich auf dem Platz und den umliegenden Straßen, um den Sturz des Regimes zu fordern. Am 29. Juni 2013 kehrten Tausende Ägypter zurück, um gegen den damaligen Präsidenten Mohamed Mursi zu demonstrieren. Der Platz wurde erneut zum Symbol für den Willen des Volkes zur Veränderung. Heute ist der Tahrir-Platz streng bewacht. Demonstrationen ohne Genehmigung sind illegal, und selbst die U-Bahn-Station am Platz ist aus Sicherheitsgründen geschlossen. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt der Platz ein Symbol für den ägyptischen Freiheitskampf – ein ruhiger Ort mitten im Trubel des ägyptischen Alltags.