Habu-Tempel

Der Habu-Tempel ist der beeindruckende Totentempel von Ramses III und umfasst zudem einen gut erhaltenen pharaonischen Palast. Diese Stätte ist einzigartig, da sie eine der wenigen ist, an denen man das Ruhehaus eines Königs findet, das Einblicke in das tägliche Leben der Pharaonen gewährt.

Geschichte des Tempelkomplexes

  • Die Stätte war seit Beginn des Neuen Reiches (1569 v. Chr.) ein Tempelkomplex.
  • Hatschepsut und Thutmosis III errichteten hier einen Tempel für den Gott Amun.
  • Später wählte Ramses III diesen Ort für seinen Totentempel und ließ eine massive Lehmziegelmauer um das gesamte Gelände errichten. Innerhalb dieser Mauern befanden sich:
    • Lagerhäuser
    • Werkstätten
    • Verwaltungsbüros
    • Wohnhäuser von Priestern und Beamten

Während der ausländischen Invasionen der 21. Dynastie (1081–711 v. Chr.) boten diese Mauern der gesamten Bevölkerung von Theben Schutz. Auch in den folgenden drei Jahrhunderten dienten sie als Zufluchtsort für die koptische Bevölkerung.

Der Tempelbezirk

  • Die Tempelanlage hat eine Größe von ca. 214 m × 305 m.
  • Die Reliefs an der Fassade des Tempels zeigen Ramses III als Sieger in mehreren Kriegen.
  • Am Tempel angebaut ist eines der wenigen noch erhaltenen Königshäuser, dessen Thronsaal und weitere Räume gut erhalten sind.
  • Zudem befinden sich hier die Ruinen einer frühchristlichen Basilika und ein kleiner heiliger See.

Medinet Habu – Die Stadt des Habu

  • Medinet Habu ist der arabische Name für den riesigen Totentempel von Ramses III.
  • Nach Karnak ist er der zweitgrößte Tempel und einer der am besten erhaltenen Tempel Ägyptens.
  • Es ist der einzige Ort in Ägypten, an dem ein gut erhaltener pharaonischer Palast innerhalb eines Tempelbezirks existiert.

Ramses III ließ die gesamte Anlage mit einer massiven Lehmziegelmauer umgeben, die nicht nur den Tempel, sondern auch Lagerhäuser, Werkstätten, Verwaltungsbüros und Priesterwohnungen einschloss.

Während der libyschen Invasionen der 21. Dynastie und für drei Jahrhunderte danach diente die Anlage als Schutzort für die Bevölkerung von Theben.

Besondere Merkmale des Tempels

  • Die Eingangspforte ist das sogenannte Syrische Tor (Migdol-Tor), benannt nach einer syrischen Festung, die Ramses III so beeindruckte, dass er sich ein ähnliches Tor für seinen Tempel errichten ließ.
  • Die berühmtesten Reliefs zeigen den Sieg von Ramses III über die Seevölker und Libyer.
  • An der Nordwand des Tempels befinden sich die bekannten Schlachtreliefs von Ramses III, die in chronologischer Reihenfolge angeordnet sind.
  • Die Farbigkeit vieler Basreliefs ist noch erstaunlich gut erhalten, insbesondere in Szenen religiöser Feste und in den Schatzkammern, wo die Abwägung von Myrrhe, Gold und Lapislazuli dargestellt ist.